So machen wir Luxemburg mobil
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So machen wir Luxemburg mobil

October 14, 2022 | by Cyrille Horper

Jeden Tag fahren mehr als 1.200 FahrerInnen der Emile Weber Gruppe mit mehr als 1.000 Autobussen durch das Land und über die Grenzen des Großherzogtums hinaus. Doch wer entscheidet eigentlich, welcher Bus welche Linie fährt und welcher Fahrer überhaupt wann arbeiten muss? Und was passiert eigentlich bei Störungen? Um diesen Fragen nachzugehen zeigt dieser Blogeintrag in einem „Behind the Scenes“, wie sich mehrere Abteilungen diese Mammutaufgabe teilen.

Alles beginnt mit der Planung

Die komplette Organisation der regulären Linien sowie der Shuttles beginnt in der Abteilung „Verkehrsplanung“. Die Kolleginnen und Kollegen (genannt „Verkehrsplaner“) erarbeiten auf Basis der Kundenanfragen ein komplettes Konzept. „Dabei kann es sich um eine Gemeinde handeln, die den Schultransport organisieren möchte, ein großes Unternehmen, welches ein Shuttle für seine Mitarbeiter benötigt, eine Kindertagesstätte, die uns den Transport der Kinder anvertrauen möchte oder ein Festivalveranstalter der Shuttles für seine Besucher aufstellen will.“ sagt Mats Weber, Verkehrsplaner bei Voyages Emile Weber seit 2018.

Das erarbeitete Konzept beinhaltet in den meisten Fällen einen Fahrplan sowie einen Linienweg. Je nach Auftragsgröße kann es sich sogar um gleich mehrere Linien handeln. Wichtig bei der Planung ist, dass man immer ein Auge darauf hat, welcher Fahrzeugtyp wo fahren soll: Kommt beispielsweise ein Doppeldeckerbus zum Einsatz, muss darauf geachtet werden, dass keine zu tiefen Brücken den Weg versperren: In einem solchen Fall muss eine alternative Route erarbeitet werden. Was die wenigsten wissen: je nach Fahrzeug muss auf den Radstand geachtet werden, sonst könnte es passieren dass der Bus später nicht durch enge Kurven passt.

Bei diesen Tätigkeiten werden eine Reihe von Kartografierungstools benutzt und die Verkehrsplaner stützen sich dabei ganz stark auf ihre Geografiekenntnisse sowie ihre Erfahrung auf dem Terrain.

Steht das Projekt und wurde dieses vom Kunden abgesegnet, werden die Fahrpläne sowie die Karten im hauseigenen digitalen Informationssystem für Fahrer, genannt „RoadbookMobile“, eingepflegt.

An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die komplette Planung der RGTR-Linien von der Administration des Transports publics, und die der AVL von der Stadt Luxemburg selbst verwaltet wird.

 

So machen wir Luxemburg mobil Quelle: JOSM

Nach der Planung kommt die Planung…

Nachdem die Verkehrsplaner die Linien sowie die Fahrpläne ausgearbeitet haben, kommen diese in die nächste Abteilung: die Betriebsplanung. Dabei besteht die Arbeit des Betriebsplaners im Grunde genommen aus zwei großen Etappen: Analyse und Aufbau:

 

„In der ersten Etappe werden alle Fahrpläne zentralisiert, auch die ÖPNV-Linien des RGTR-Netzes. Durch diese Sammlung macht sich der Betriebsplaner in einer ersten Phase ein klares Bild von dem, was benötigt wird: wann müssen wie viele Menschen wohin befördert werden. Gleichzeitig analysiert er, welches Material (also wie viele Fahrzeuge vom jeweiligen Typ) er zur Verfügung hat.“ erklärt Matthias Philippi, Betriebsplaner bei Voyages Emile Weber seit 2017. Hinzu kommt die Herausforderung dass der Betriebsplaner die Reichweite der Elektrobusse immer im Auge haben muss.

Basierend auf diese Analyse baut der Betriebsplaner in der zweiten Etappe Pläne, sogenannte Umläufe, die festlegen, welches Fahrzeugtyp wann einen bestimmten Betriebshof verlassen und welche Linien / Touren zu erledigen sind.

Da ein Bus ohne Fahrer bekanntlich nicht fahren kann, muss gleichzeitig Sorge getragen werden, dass ein Fahrer auf das Fahrzeug kommt. Dafür werden eigens Dienste festgelegt, die u.a. die Lenk- und Ruhezeiten der Fahrer berücksichtigen.

Um diese komplexe Organisation aufzubauen und zu optimieren stützen sich die Kolleginnen und Kollegen auf die Software „IVU.Suite“.

„Das Schöne an unserer Tätigkeit ist, dass wir hier mit unserer Gestaltung die ganze Theorie in die Praxis umsetzen.“ erklärt Philippi weiter.

 

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Jetzt fehlt nur noch der Fahrer

Die Fahrpläne stehen, der Bus einsatzbereit, die Umläufe und Dienste festgelegt. Jetzt fehlt nur noch der Fahrer: dies wird in der „Dispatching“-Abteilung organisiert. „Dort fließen alle Informationen ein, die unsere Fahrerinnen und Fahrer betreffen“ erklärt Aloyse Goetzinger, Dispatcher bei Voyages Emile Weber seit 2012. So wissen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie viele Fahrer sie zur Verfügung haben, welche krankgemeldet sind, und welche im Urlaub sind. Aufgrund dieser Informationen legen Sie hier fest, welcher Fahrer, wann welchen Dienst fahren wird. Auch bei dieser Einteilung muss immer auf die Lenk- und Ruhezeiten des jeweiligen Fahrers geachtet werden. Des Weiteren koordiniert der Dispatcher die Weiterbildung der Fahrer (welcher Fahrer wurde auf welcher Linie angelernt), genehmigt die Urlaubsanträge der Fahrer und leitet sie durch diverse Situationen.

Die Dispatchingabteilung benutzt zur Bewältigung dieser Aufgaben Softwarelösungen von PSI.

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Die Loge: alles im Blick

Damit es in unseren 18 Betriebshöfen zu einem reibungslosen Ablauf kommt, besitzen diese in den meisten Fällen eine „Loge“. Die vom Betriebshof Canach ist sogar 24 Stunden auf 24 erreichbar. Die Kolleginnen und Kollegen teilen dort die Busse ein, unterstützen die Fahrer bei ihrer Abfahrt und dienen als Support falls es im Betrieb zu Störungen kommt (Unfälle, Umleitungen, usw.). „Die Loge ist für den Fahrer jederzeit erreichbar“ erklärt Georges Chennaux, der als Logist seit 2014 bei Voyages Emile Weber arbeitet. „Natürlich muss man an dieser Stelle starke Nerven haben, da es manchmal hier heiß hergehen kann. Dafür ist es sehr abwechslungsreich – jeder Tag bringt immer neue Herausforderungen, für die wir Lösungen finden müssen.“

Die Logisten können sich dabei auf Softwarelösungen von TomTom, PSI sowie diversen hauseigenen Tools stützen. Daneben benutzten sie zur Verwaltung der RGTR-Linien das Betriebsleitsystem-System von INIT. Sie sind somit für jeden Fall gewappnet.

So machen wir Luxemburg mobil

Und somit ist und bleibt die Organisation der Mobilität eine hoch spannende Geschichte, die jeden Tag mehrere Hundert Menschen vor neuen Herausforderungen stellt. Und falls Sie ein Teil dieses Abenteuers werden möchten, schauen Sie sich unsere Jobangebote an! Zurzeit suchen wir neue Teamkolleg:innen in den Bereichen Verkehrs- und Betriebsplanung sowie im Dispatching.

Cyrille Horper

Cyrille HorperDépartement Mobilité

Cyrille kam 2015 zu emile weber und machte seine Leidenschaft für Mobilität zu seinem neuen Beruf. Als Mitarbeiter in der Mobilitätsabteilung hat er insbesondere an der Entwicklung von Projekten wie dem digitalen Informationssystem RoadbookMobile oder dem Elektrifizierungsprogramm empoweringMobility mitgewirkt.

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