Mit dem WebCamper unterwegs durch die Berge
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Mit dem WebCamper unterwegs durch die Berge

August 12, 2025 | by Ben Schaus

Abholung des Campers und Reisevorbereitung

Freitagnachmittag, 16:00 Uhr. Wir hatten den Abholtermin für unseren Camper in Canach. Vor Ort wurde uns der Knaus Boxlife Pro 600 Street ausführlich erklärt, sodass keine Fragen offenblieben. Der Camper war mit allem ausgestattet, was man für einen gelungenen Urlaub braucht: von der Kochplatte über die integrierte Dusche bis hin zum Dachzelt. Nachdem wir uns mit allem vertraut gemacht hatten, starteten wir die Reise und fuhren zunächst nach Hause, um alles für zehn Tage in den Bergen zu packen. Es war beeindruckend, wie viel in den Camper reinpasst.

Die Fahrt in die Alpen beginnt

Samstagmorgen, 4:00 Uhr. Früh am Morgen brachen wir von Luxemburg in Richtung der deutschen Alpen auf. Mit an Bord waren meine Freundin Emilie und unser Hund Bobo, ein Mischlingshund, den wir vor anderthalb Jahren aus Rumänien adoptierten. Dank eines Hundegeschirrs konnten wir Bobo ohne Probleme auf dem Rücksitz sichern. Auch wenn es ihm anfangs nicht ganz behagte, so gewöhnte er sich schnell daran und schlief auf dem Rücksitz ein.  Die Fahrt verlief angenehm, auch dank der Automatikschaltung des Vans. Aufgrund des verhältnismäßig spätem Reisedatum gab es kaum Staus, und wir erreichten Bayern ohne große Verzögerungen.

Ankunft in Füssen und Schloss Neuschwanstein

Gegen 12:00 Uhr kamen wir in Füssen an. Nach einem stärkenden Essen in einem lokalen Restaurant, setzten wir unsere Fahrt Richtung Schloss Neuschwanstein fort. Am Fuße des Schlosses fanden wir einen Parkplatz, der speziell für Camper ausgelegt war. Nachdem wir den Van abgestellt und unsere Fotoausrüstung gepackt hatten, machten wir uns samt Hund auf den Weg. Der Weg zum Schloss führte über eine geteerte Straße durch einen Wald. Um den vielen Touristen zu entkommen, welche den gleichen Aufstieg wagten, entschieden wir uns für einen weniger frequentierten Pfad. Dieser war steiler und nicht asphaltiert, aber dafür konnten wir die Ruhe der Natur genießen. Oben angekommen, erwartete uns jedoch dann wieder die gewohnte Touristenmenge. Um ein tolles Foto vom Schloss zu bekommen, stellten wir uns geduldig in eine Menschenschlange an, die auf die berühmte Marienbrücke führte, von der aus man einen atemberaubenden Blick auf das Schloss und die umliegende Landschaft hat. Die Wartezeit hatte sich gelohnt – der Anblick erinnerte an ein Märchen. Angeblich soll das Schloss sogar die Inspiration für das Disney „Cinderella-Schloss“ gewesen sein. Nachdem wir die Aussicht genossen und unsere Fotos gemacht hatten,  wanderten wir weiter zum Schloss und gingen dann zum Van zurück. Dort gönnten wir uns ein gekühltes Getränk aus dem integrierten Kühlschrank.

Am Abend fuhren wir zu unserem ersten Stellplatz. Dank der App „Park4Night“ war es einfach, einen spontanen Übernachtungsplatz zu finden. So übernachteten wir die erste Nacht auf einem Bauernhof in der Nähe des Schlosses.  Dort angekommen stellten wir Tisch und Stühle auf, fuhren die Markise aus und genossen ein kühles Cider, während direkt vor uns einige Lamas grasten und die Sonne im Hintergrund langsam gen Horizont sank.

Nach einem selbstgekochten Abendessen, spielten wir noch eine Runde Karten, bevor wir dann alles zusammenpackten und unsere erste Nacht im Van verbrachten. Das Bett bietet ausreichend Platz für zwei Personen und auch Bobo schlief ein in seinem „Bett“, welches wir ohne Problem unter dem Tisch platzieren konnten.

Sonnenaufgang an der Kirche St. Coloman

6:00 Uhr. Noch vor Sonnenaufgang machten wir uns auf den Weg nach Schwangau zur Kirche St. Coloman, etwas zum Leidwesen von Emilie, die gerne noch etwas länger geschlafen hätte. Nach kurzer Fahrt erreichten wir die Kirche, welche durch Instagram immens an Bekanntheit gewonnen hat. Als wir ankamen, war außer uns niemand dort, was mir ermöglichte, einige Luftaufnahmen zu machen. Als die Sonne langsam die Berge überblickte, frühstückten wir direkt vor Ort und genossen die Landschaft, bevor wir weiter zum Eibsee fuhren.

Erkundung des Eibsees

Gegen 10 Uhr erreichten wir den Eibsee, welcher direkt neben der Zugspitze (2962m), dem höchsten Punkt aus Deutschland liegt. Leider boten die Parkplätze vor Ort keine Parkmöglichkeiten für Vans, da alle eine Höhenbegrenzung hatten. Das hielt uns jedoch nicht davon ab, den See zu erkunden. Wir fanden einen weiter außerhalb gelegenen Parkplatz, der kostenlos war. Ein Waldweg führte uns zum See, dessen kristallklares Wasser in verschiedenen Blautönen schimmerte. Wir machten einen ausgedehnten Spaziergang (7 km) um den See und entdeckten dabei die zahlreichen kleinen Inseln, die aus dem See herausragen. An vielen Stellen hatte man direkten Zugang zum Wasser, ganz zum Erfreuen von Bobo, der immer mal wieder eine Trinkpause einlegte und seine Füße im kalten Wasser abkühlte.

Den Abend verbrachten wir an unserem nächsten Stellplatz, bevor wir am folgenden Morgen weiter zum Geroldsee fuhren. Dieser See war kleiner und weniger bekannt als der Eibsee. Dementsprechend trafen wir hier auf niemanden und konnten die Natur in aller Ruhe genießen. Nur einige Kühe, deren Glocken beim Grasen hin und her schellten, leisteten uns Gesellschaft.

Mit dem WebCamper unterwegs durch die Berge

Entspannung am Kochelsee

Nach unserer Wanderung setzten wir die Fahrt zum nur 8 km entfernten Kochelsee fort. Dort fanden wir auf einem großzügigen Parkplatz direkt am Ufer einen idealen Platz für die Nacht. Nach der Ankunft gönnten wir uns ein erfrischendes Bad im See, während Bobo sich unter einer Bank gemütlich niederließ, um ein Nickerchen zu machen. Am Abend kochten wir Pasta, die wir mit einem herrlichen Blick auf den See genossen. Ein entspannter Spaziergang rundete den Tag ab, bevor wir uns bettfertig machten. In der Ferne zog ein Gewitter auf, was uns dazu veranlasste, die hinteren Türen des Vans zu öffnen und das Wetterleuchten zu bestaunen, bis wir schließlich erschöpft vom Tag einschliefen.

Am nächsten Morgen machte ich mich früh auf den Weg, um den Sonnenaufgang einzufangen. Emilie schlief noch etwas länger im Van, während Bobo und ich den See entlang spazierten, bis wir auf einen Bach trafen, der in den See mündete. Vor mir erstreckte sich eine beeindruckende Landschaft: Nebel schwebte knapp über dem Wasser und den umliegenden Feldern, was ein tolles Fotomotiv mit den im Hintergrund liegenden Bergen ergab.

Wanderung auf den Sonnenspitz

Gegen 8:00 Uhr brachen wir vom Kochelsee in Richtung Sonnenspitz auf. Der Weg betrug zwar nur 2,38 km, doch die 570 Höhenmeter verlangten uns einiges ab. Für Bobo war es kein Problem, Emilie und ich waren jedoch spürbar außer Atem, als wir schließlich den Gipfel erreichten. Der Ausblick entschädigte uns jedoch voll und ganz: Ein beeindruckendes Panorama über den Kochelsee und die umliegende Landschaft erstreckte sich vor uns. Dort genossen wir in aller Ruhe unser vorbereitetes Frühstück. Abgesehen von einem älteren Ehepaar waren wir allein, was uns die Möglichkeit gab, die Stille und Schönheit der Natur ungestört zu genießen. Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Rückweg zum Van.

Unten angekommen, beschlossen wir, uns ein Restaurant zu suchen, und fanden bald einen gemütlichen Biergarten. Dort bestellten wir uns deftige Burger und nutzten die Zeit, um über eine Camping-App nach einem neuen Stellplatz zu suchen. Schnell wurden wir fündig und machten uns auf den Weg zum Campingplatz Lenggries, den wir nur empfehlen können. Die Gastgeber waren überaus freundlich, der Platz war sehr sauber und bot sogar private Duschräume sowie eine hervorragende Ausstattung. Den Rest des Tages verbrachten wir entspannt auf Liegestühlen vor dem Camper und genossen das Bergpanorama.

Tagesausflug nach Salzburg

Nach den vielen Wanderungen der vergangenen Tage entschieden wir uns am nächsten Morgen für einen ruhigeren Ausflug und fuhren nach Österreich, um Salzburg zu erkunden. Die beeindruckende Architektur und die charmanten Einkaufsstraßen der Stadt machten den Tagesausflug unvergesslich. Am Nachmittag kehrten wir nach Deutschland ins Berchtesgadener Land zurück, wo wir direkt neben einer Gondelstation übernachteten, umgeben von weidenden Kühen und einem fantastischen Bergblick.

Frühaufsteher am Hintersee

Am darauffolgenden Tag standen wir erneut früh auf, um den Hintersee zu besuchen – ein beliebtes Ziel für Landschaftsfotografen. Der smaragdgrüne See, umrahmt von steilen Gipfeln und eingebettet in dichte Nadelwälder, bot eine spektakuläre Kulisse. Nach dem Sonnenaufgang begaben wir uns auf eine Wanderung zur Klausbachtaler Hängebrücke, einem 3,4 km langen Wanderweg, der durch den Wald führte. Immer wieder begegneten uns neugierige Kühe, die zwischen den Bäumen hervorlugten, während Bobo sie lieber aus sicherer Entfernung betrachtete. An der Brücke machten wir einige Fotos, bevor wir zum Camper zurückkehrten, um unser Mittagessen vorzubereiten.

Bootstour und Wanderung am Königssee

Anschließend fuhren wir zum Königssee, dem zweittiefsten See Deutschlands mit einer Tiefe von 190 Metern. Da der See nur mit Elektrobooten zugänglich ist, buchten wir online Tickets für die erste Fahrt am nächsten Morgen. Leider fanden wir keinen freien Stellplatz auf den umliegenden Campingplätzen, sodass wir auf einen Wohnmobilstellplatz ausweichen mussten, wo die Camper dicht an dicht standen. Für Reisende, die den Königssee besuchen möchten, empfehlen wir daher, den Campingplatz im Voraus zu buchen. Der Vorteil des Stellplatzes war jedoch, dass er in unmittelbarer Nähe des Sees lag, sodass wir am nächsten Morgen zu Fuß zur Anlegestelle gelangen konnten. Die Bootsfahrt über den See bot beeindruckende Einblicke in die umliegende Natur. Während der einstündigen Fahrt erhielten wir interessante Informationen über den Königssee und seine Umgebung. Am anderen Ende des Sees angekommen, unternahmen wir eine Wanderung zu den umliegenden Hütten und einem weiteren See. Besonders beeindruckend war die Szenerie, als sich Kühe im kristallklaren Wasser des Sees abkühlten. Für Hundebesitzer sei angemerkt, dass Hunde auf dem Boot nur mit Maulkorb erlaubt sind – gleiches gilt für Gondeln.

Besuch des malerischen Hallstatt

Nach der Rückfahrt mit dem Boot machten wir uns auf den Weg nach Österreich, um das malerische Dorf Hallstatt zu besuchen. Hallstatt, das für seine einzigartige Lage zwischen dem Hallstätter See und den steilen Hängen des Dachsteinmassivs bekannt ist, verzauberte uns mit seinen engen Gassen und seiner wunderschönen Architektur. Interessanterweise ist Hallstatt besonders bei chinesischen Touristen beliebt, und 2012 wurde sogar eine exakte Nachbildung des Dorfes in China errichtet.

Wanderung durch die Wimbachklamm

Nach unserem Besuch fuhren wir weiter zum Campingplatz Auwirt, wo wir den Tag mit einer warmen Dusche beendeten und früh ins Bett fielen. Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg ins Wimbachtal, um die Wimbachklamm zu erkunden. Die Wanderung führte uns durch eine spektakuläre Schlucht mit rauschenden Wasserfällen – ein Erlebnis, das wir jedem Besucher wärmstens empfehlen können. Die Wanderung erstreckte sich über 4,3 km bis zur Berggaststätte Wimbachschloss, wo wir uns mit köstlichen Speisen stärkten. Am späten Nachmittag kehrten wir zum Campingplatz zurück, spielten einige Runden Karten und bereiteten uns auf den nächsten Tag vor.

Mit dem WebCamper unterwegs durch die Berge

Die Maria-Gern-Kirche und die Rückkehr nach Luxemburg

Unser letzter Halt führte uns zur malerischen Maria-Gern-Kirche, die inmitten der Berglandschaft ein perfektes Fotomotiv bot. Nach einer abgeschlossener Fotosession traten wir die Rückreise nach Luxemburg an, mit einem letzten Zwischenstopp in Landau, wo wir auf einem Weingut übernachteten. Am darauffolgenden Tag traten wir dann die endgültige Rückreise an.

Fazit: Die Vorzüge des Vanlife mit Webcamper

Abschließend möchten wir uns herzlich bei Webcamper für diese Reise bedanken. Obwohl dies unsere erste Reise mit einem Camper war, verlief alles unkompliziert, und wir lernten schnell, die Vorteile des Vanlife zu schätzen. Die Flexibilität, spontan neue Ziele anzusteuern, erwies sich besonders für die Fotografie als unschätzbar wertvoll. Ohne feste Zeitpläne oder Einschränkungen durch Hotels konnten wir ungestört die schönsten Orte erkunden. Auch die Reise mit Hund gestaltete sich völlig problemlos, sodass wir eine Reise mit Webcamper jedem nur ans Herz legen können.

Ben Schaus

Ben SchausWebCamper Ambassador

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