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Andalusien – Ein Vermächtnis Der Kulturen
January 4, 2022
Flüssiges Gold
Der Sherry, Andalusiens edler Tropfen ist der Exportschlager Spaniens. Angebaut wird der Weißwein mit dem charakteristischen Aroma, das an Mandeln und Walnüsse erinnert, bevorzugt in Jerez de la Fontera. Vor über 250 Jahren entwickelte sich hier der Weinhandel. Gründer waren irische, schottische und französische Geschäftsleute, die damit das Fundament für renommierte Sherry-Marken wie Domecq, Gonzalez Byass und Sandeman legten. Die ansässigen Sherry-Bodegas bieten informative Führungen und Proben an, bei denen unterhaltsam sowohl die Herstellung als auch die Unterschiede der einzelnen Sherrysorten erläutert werden.
Von Rössern und Reitern
Allen, die sich zu edlen Vollblütern hingezogen fühlen, stockt in Cádiz vor Glück der Atem, denn die andalusische Provinz gilt als Wiege der spanischen Pferdezucht. Die „pura raza española“ oder einfach Andalusier genannt, gilt als eine der begehrtesten Rassen überhaupt. Schon Friedrich der Große und Napoleon waren beeindruckt von der Grazie und dem unbändigen Temperament und ließen sich daher in staatsmännischer Pose auf dem Rücken dieser Pferde porträtieren. Welche Talente in den rassigen Andalusiern sonst noch stecken, stellen sie in der Spanischen Hofreitschule in Jerez de la Frontera unter Beweis.
Auf nach Sevilla
Die Südspanier sind sehr stolz auf ihre Hauptstadt, in der sich zu Fuß bequem die unzähligen, berühmten Sehenswürdigkeiten erreichen lassen. Etwa die gigantische Gotik-Kathedrale Santa María de la Sede oder das höchste städtische Wahrzeichen, der Giralda Turm. Einst als Minarett der Hauptmoschee erbaut, dient er heute als Glockenturm der Kathedrale. Ein weiterer Höhepunkt der Route ist der Königspalast Reales Alcazares mit seinen üppigen Parkanlagen.
Nur wenige Schritte entfernt beleuchtet das Flamenco-Museum mit Exponaten, Kostümen und Filmbeiträgen die Historie des spanischen Tanzes eindrucksvoll. Zu einer erholsamen Pause danach laden etliche gemütliche Bars, Terrassen oder Restaurants ein. Ganz nach persönlichen Vorlieben sorgen gebackene Schmalzkringel (Churros), kalte Knoblauchsuppe mit Mandelsplittern und Tapas für eine herzhafte Stärkung.
An Pracht kaum zu überbieten
„Granada ist gemacht für Traum und Träumerei“, schrieb einst der spanische Dichter Federíco García Lorca. Tatsächlich wirkt diese Stadt mit dem Komplex aus Stadtburg, Palästen und Gärten wie ein Schauplatz aus tausendundeiner Nacht. Nach dem Wunsch der Kalifen aus der Nasrid Dynastie sollte die Alhambra das Paradies auf Erden darstellen. Obwohl als Materialien lediglich Gips, Holz und Kacheln zur Verfügung standen, schufen die Architekten des 13. und 14. Jahrhunderts ein schier unbeschreibliches Bauwerk. Im Laufe der Zeit wurde die 740 Meter lange Anlage mehrmals geplündert, Napoleon versuchte sogar sie zu sprengen, doch dank unablässiger Restaurierungen konnte ihr Glanz bewahrt werden.